Hunderte Sportschuhe in Bewegung.
Am 19. Oktober 2025 war es wieder so weit: Hunderte Sportschuhe traten in Bewegung, als der Startschuss für den 48. Werner-Seelenbinder-Gedenklauf fiel. Der Traditionslauf war einer der Höhepunkte des sportlichen Herbstes in der Region und zugleich der 11. Wertungslauf der Sparkassenlaufserie Elbe-Elster. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom SV Merzdorf/Gröden, der mit seiner engagierten Laufgruppe Jahr für Jahr die Organisation stemmt.
Ankommen heißt das Ziel.
240 Teilnehmende gingen beim Gedenklauf an den Start – von Schulkindern bis zum über 80-jährigen Lauf-Urgestein. Alle mit klarem Ziel: ankommen. Ob als Einzelstarter, als Laufgruppe oder als Familie, das Sportereignis zog Begeisterte aus der gesamten Region nach Gröden.
Bei bestem Laufwetter, sonnig, trocken und mit angenehmen Plusgraden, starteten die Teilnehmenden auf bekannten Routen. Zur Auswahl standen 2, 5 und die längste Distanz über elf Kilometer. Letztere führte traditionell am markanten Heidebergturm vorbei, einem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Region. Zusätzlich gab es eine 5-Kilometer-Walking-Variante.
Helmar Theuring, stellvertretender Vorsitzender des SV Merzdorf, Gröden, und Leiter der Laufgruppe, sagte: „Wir freuen uns, dass der Lauf wieder so gut angenommen wurde. Der Ablauf hat reibungslos funktioniert.“
Nur mit Unterstützung möglich.
Ein Volkslauf wie der Seelenbinder-Gedenklauf lebt vom Engagement vieler und vom Rückhalt verlässlicher Unterstützerinnen und Unterstützer. Ob Versorgung, Urkundendruck oder Präsente und Preise: Ohne finanzielle Hilfe wäre die Durchführung nicht möglich.
„Ohne die Sponsoren ginge es nicht – es würde sonst nicht funktionieren“, betonte Helmar Theuring. Zu den festen Partnern zählt auch die EMB Energie Brandenburg GmbH, die den Lauf seit rund sechs Jahren mit Spenden und Sachpreisen begleitet.
Ausblick auf 2026 und ein besonderes Jubiläum.
Der nächste Werner-Seelenbinder-Gedenklauf findet am 18. Oktober 2026 statt. Und für das Jahr darauf werfen die Planungen bereits ihre Schatten voraus: 2027 feiert der Lauf sein 50-jähriges Jubiläum.
Hintergrund: Wer war Werner Seelenbinder?
Der Lauf in Gröden trägt seinen Namen in Erinnerung an Werner Seelenbinder (1904–1944), einen deutschen Ringer und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Als mehrfacher Deutscher Meister im griechisch-römischen Stil nahm er 1936 an den Olympischen Spielen in Berlin teil und nutzte seinen Sport auch als stille Form des Protests. Seelenbinder war aktives Mitglied der kommunistischen Widerstandsbewegung. 1942 wurde er verhaftet, zwei Jahre später im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.