Praxisnahe Einblicke und spannender Austausch.
Beim Marktpartnertreffen 2025 informierte Energie Brandenburg Fachleute über aktuelle Entwicklungen aus der Biogas- und Energiebranche.
Es war ein Tag mit vollem Programm: Das Marktpartnertreffen am 6. November 2025, ausgetragen von der EMB Energie Brandenburg GmbH, brachte rund 30 Teilnehmende zusammen, um sich intensiv über aktuelle Entwicklungen im Bereich Biogas und Energie auszutauschen. Gleich drei Besichtigungen standen auf dem Programm: das Bio-Energie-Zentrum Freienhufen, EEW Energy from Waste Freienhufen und die Biogas-Produktion Schöllnitz.
Erster Halt: Bio-Energie-Zentrum Freienhufen.
Die Biogasanlage des Abfallentsorgungsverbandes Schwarze Elster ist im Süden Brandenburgs einmalig. In der vollständig abgeschlossenen Anlage können bis zu 24.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr verwertet werden. Der Verarbeitungsprozess ist zweistufig: Zunächst erfolgt eine 21-tägige Vergärung der angelieferten Küchen- und Gartenabfälle, bevor sie weitere 28 Tage kompostiert werden.
Aus einer Tonne Bioabfall gewinnt die Anlage etwa 80 bis 90 Kubikmeter Biogas, daraus entstehen rund 180 Kilowattstunden Strom und 200 Kilowattstunden Wärme. „Ein Teil der Energie fließt ins Netz, ein Teil dient der weiteren Verarbeitung der Bioabfälle, sodass jährlich etwa 9.000 Tonnen ‚Lausitzer Krafterde‘ entstehen“, erklärt Bernd Dutschmann vom Abfallentsorgungsverband Schwarze Elster.
Nächster Stopp: EEW Energy from Waste Freienhufen.
Nicht weit entfernt liegt die zweite Station: EEW Energy from Waste in Großräschen. Das Unternehmen verarbeitet rund 292.500 Tonnen Restabfälle und Ersatzbrennstoffe pro Jahr. „Wir zeigen hier, wie thermische Abfallverwertung sowohl umweltfreundlich als auch energieeffizient funktioniert“, sagt Simone Schwarzbach, Mitarbeiterin des EEW. Die Anlage produziert jährlich 150.000 Megawattstunden Strom – genug für etwa 47.000 Haushalte – und versorgt den Ortsteil Freienhufen mit Fernwärme.
Letzte Station: Biogas-Produktion Schöllnitz.
Den Abschluss der Besichtigung bildete die Biogasanlage der DAH-Gruppe in Schöllnitz. Die 2011 errichtete Anlage erzeugt jährlich 6,5 Millionen Kilowattstunden Strom und versorgt damit über 2.000 Haushalte. „Besonders spannend ist der Gärprozess – im Grunde ein mikrobiologischer Verdauungsprozess, aus dem das Biogas entsteht“, erklärt Raik Jüngling, Themenverantwortlicher für Gasdruckregel-/Messanlagen und Biogaseinspeiseanlagen der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG. Neben Strom und Wärme wird auch Biomethan produziert und nach Aufbereitung direkt ins öffentliche Gasnetz eingespeist.
Das diesjährige Marktpartnertreffen bot die Möglichkeit zum fachlichem Austausch und gewährte vielseitige Einblicke in die Biogasaufbereitung und Netzeinspeisung. „Ein besonderes Highlight war der Besuch der Leitwarte der EEW Energy from Waste“, berichtet Uwe Bredemann, Referent Marketing bei der EMB Energie Brandenburg GmbH. „Die Leitwarte ist quasi das Cockpit der Anlage – hier werden alle Prozesse gesteuert und überwacht.“