Wussten Sie, dass Sie Ihren Stromverbrauch berechnen können, noch bevor die nächste Abrechnung im Briefkasten liegt? Der Überblick über den Energieverbrauch hilft Ihnen, gezielt Strom zu sparen und unnötige Stromkosten zu vermeiden. Wie genau das funktioniert, erfahren Sie hier. Zuerst beschäftigen wir uns aber mit den größten Stromfressern im Haushalt – denn sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Formel.
Viele Haushaltsgeräte sind wahre Stromfresser. Zu den Geräten mit dem höchsten Stromverbrauch zählen:
Diese Großelektrogeräte laufen oft lange oder haben eine hohe Leistung in Watt, was den Verbrauch in die Höhe treibt. Deshalb müssen sie zwingend berücksichtigt werden, wenn Sie Ihren Stromverbrauch berechnen wollen.
Watt (W) und Kilowattstunden (kWh) werden oft verwechselt, sind jedoch zwei unterschiedliche Begriffe. Watt ist die Einheit für Leistung und gibt an, wie viel Energie ein Gerät verbraucht oder erzeugt. Die Kilowattstunde hingegen misst den tatsächlichen Energieverbrauch über die Zeit. Dies ist die Einheit, mit der Ihr Stromunternehmen den Verbrauch abrechnet. Die Umrechnungsformel lautet:
Ein Gerät mit einer Leistung von 1.000 Watt (1 Kilowatt), das eine Stunde lang läuft, verbraucht demnach 1 kWh. Ein Kühlschrank mit einer Leistung von 150 Watt, der täglich 24 Stunden läuft, hat einen Verbrauch von 3,6 kWh pro Tag (150 W × 24 h / 1.000).
Wer seinen Stromverbrauch berechnen will, noch bevor die nächste Abrechnung ansteht, kann das mit einer einfachen Formel vom Bund der Energieverbraucher tun. Alles, was Sie dafür brauchen, ist die Personenzahl im Haushalt, die Wohnfläche in Quadratmetern (m2) und die Anzahl der Großelektrogeräte. Die Formel lautet:
Eine kleine Familie mit einem Kind zieht in eine Wohnung mit einer Fläche von 90 Quadratmetern. Neben Waschmaschine, Kühlschrank, Gefrierschrank und Spülmaschine nutzen sie täglich den Fernseher. Um ihren Stromverbrauch zu berechnen, nutzen Sie obenstehende Formel:
Für die Familie ergibt sich ein jährlicher Stromverbrauch von 2.410 Kilowattstunden. Zwar kann der tatsächliche Verbrauch abweichen, jedoch zeigt der Wert, womit die drei ungefähr rechnen können.
Mit dem errechneten Wert lassen sich darüber hinaus die Stromkosten kalkulieren. Dafür müssen Sie lediglich die kWh-Zahl mit dem Strompreis pro Kilowattstunde multiplizieren. Im Falle der jungen Familie rechnen wir mit dem aktuellen durchschnittlichen Strompreis für eine Kilowattstunde in Deutschland (Stand: Juni 2024), der bei 41,35 Cent pro Kilowattstunde liegt. Es ergibt sich folgende Rechnung:
Demnach muss die Beispielfamilie mit Stromkosten von etwa 996 Euro im Jahr rechnen.
Um zu ermitteln, ob Sie Strom nachzahlen müssen, addieren Sie Ihre monatlichen Abschlagszahlungen des Abrechnungszeitraums. Diesen Wert subtrahieren Sie von den Gesamtstromkosten.
Beispiel: Die oben beschriebene Familie zahlt monatlich 80 Euro für Strom. Aufs Jahr gerechnet wären das 960 Euro. Stünden auf der Rechnung am Ende tatsächlich 996 Euro als jährliche Stromkosten, müssten sie 36 Euro nachzahlen.
Falls der Betrag Ihrer Abschläge die tatsächlichen Kosten übersteigt, erhalten Sie eine Rückerstattung.
Der durchschnittliche Stromverbrauch hängt von verschiedenen Faktoren wie der Personenzahl und der Haushaltsgröße ab und lässt sich kaum pauschalisieren. Auch die Tatsache, ob Sie in einem Einfamilien- oder in einem Mehrfamilienhaus wohnen, spielt eine entscheidende Rolle.
So verbraucht ein 3-Personen-Haushalt laut Stromspiegel im Mehrfamilienhaus durchschnittlich 2.600 Kilowattstunden pro Jahr, während die gleiche Anzahl von Personen im Einfamilienhaus durchschnittlich 3.600 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht. Um Ihren individuellen Stromverbrauch berechnen zu können, nutzen Sie am besten die obenstehende Formel.
